So läuft die Prüfung ab

Wer zur Steuerberaterprüfung antritt, hat meist eine lange Vorbereitungszeit hinter sich. Es erwartet ihn dann noch einmal ein umfangreiches Examen mit zwei Prüfungsteilen.

Das Steuerberaterexamen besteht aus drei Klausurarbeiten und einer mündlichen Prüfung. Die schriftlichen Arbeiten dauern jeweils sechs Stunden. Während dieser Zeit können die Prüflinge theoretisch 100 Punkte erreichen, angesichts der Fülle des zu beherrschenden Stoffs und der Zeitnot kann dies kaum gelingen. Die Inhalte der drei Klausuren stammen aus drei verschiedenen Themenblöcken: Das sind zunächst Verfahrensrecht, Umsatzsteuer und Bewertungsrecht sowie Erbschaftsteuer, dann Ertragsteuern und schließlich Buchführung und Bilanzierung. In der Diskussion ist derzeit außerdem die Einführung einer vierten Klausur, die sich mit der Betriebs- und Volkswirtschaft sowie der Rechtswissenschaft befasst.

 

Mündliche Prüfung mit sechs Prüfern

Die mündliche Prüfung dauert für jeden Kandidaten rein rechnerisch 75 Minuten. Tatsächlich sind in dem fünfstündigen Prüfungsgespräch vier Prüflinge und sechs Prüfer – Steuerberater und Finanzbeamte aus dem höheren Dienst – anwesend. Am Beginn steht ein Kurzvortrag, für diesen bekommt der Kandidat 20 bis 30 Minuten Vorbereitungszeit und kann dabei aus drei verschiedenen Themen wählen. Das Themenspektrum der mündlichen Prüfung ist noch breiter als beim schriftlichen Teil, zu Steuerrecht und Bilanzierung kommen Aspekte des bürgerlichen Rechts, des Wirtschaftsrechts, des Europarechts sowie der Allgemeinen Betriebs- und Volkswirtschaftslehre hinzu. Auch das Berufsrecht der Steuerberater spielt eine Rolle.

Zudem bekommt der Prüfling kleine Sachverhalte präsentiert, die er in insgesamt sechs Fragerunden würdigen soll. Dabei kommt es nicht nur auf die fachlich-inhaltliche Kompetenz, sondern auch auf die Fähigkeit zum problemlösenden Denken und zur qualifizierten Mandantenberatung an.

 

Gebühren in Höhe von 1.200 Euro

Die Steuerberaterprüfung hat bestanden, wer in beiden Prüfungsteilen zusammen eine Gesamtnote erreicht, die nicht schlechter als 4,15 ist. Die Durchfallquoten sind hoch, nur die Hälfte der Prüflinge besteht im ersten Anlauf. Viele brechen die Prüfung zudem ab, was nicht als Fehlversuch gilt, sofern es bis 10 Minuten vor Ablauf der Prüfungszeit am letzten Examenstag erfolgt.

Für die Steuerberaterprüfung fallen darüber hinaus Gebühren an: Für die Prüfungsanmeldung sind dies 200 Euro, weitere 1.000 Euro kostet die eigentliche Prüfung.